Von Häuptlingen und Indianern
Ihr kennt den Spruch: „Zu viele Häuptlinge und zu
wenig Indianer“? Er bedeutet, dass es einem Projekt
nicht gut tut, wenn ganz viele Entscheider da sind, aber
kaum jemand, der die Entscheidungen dann auch in
die Tat umsetzt.
Auch in Sachen „Beschlüsse fassen und umsetzen“ ist
wieder eine Grundsatzentscheidung zu treffen: näm-
lich darüber, wie ihr die Entscheidungs-Verantwortung
in der Band regeln wollt. Irgendwer muss die Feder am
Hut haben, sonst zerfranst ihr euch in ewig langen Ent- scheidungsfindungs- Prozessen. Und die kosten – zu
viel – Zeit und Nerven, die ihr anderweitig deutlich
sinnvoller einsetzen könnt.
Im privaten Leben bin ich ein großer Fan von Basisde-
mokratie. Soll heißen: In zwischenmenschlichen Bezie-
hungen wird das gemacht, worauf sich alle als kleins-
ten gemeinsamen Nenner einigen können.
In allen Business– oder business-ähnlichen Projekten
plädiere ich eindeutig für ein anderes Modell:
Existenzielle Grundsatzentscheidungen müssen
von allen Betroffenen einvernehmlich getroffen
werden.
Z. B. die Entscheidung, ob ihr Profi–Musiker werden
wollt oder nicht, müssen alle in der Band hundertpro-
zentig mittragen.
Für die weiteren Entscheidungen im operativen Ge-
schäft gibt es unterschiedliche funktionierende Model-
le.
Entweder wird ein Bandmitglied als „DER Entschei-
der“ auserkoren. Das heißt, bei ihm laufen alle Fäden
zusammen, er – oder natürlich sie – entscheidet, was
wann wie umgesetzt wird.
Dieses Verfahren hat den Vorteile, dass einer immer den
Überblick hat und dass für alle Außenstehenden genau
ein Ansprechpartner vorhanden ist. Die Kompetenzen
sind sehr übersichtlich verteilt. In einer Band wäre die-
ser „Häuptling“ sozusagen der Manager.
Der Nachteil dieses Vorgehens ist, dass es sehr hierar-
chisch strukturiert ist. Es bietet viele Möglichkeiten für
Reibereien und Kämpfchen um „die Macht“. Es kann
zur Demotivierung und zu Desinteresse der nicht-ent-
scheidenden Bandmitglieder führen und zu Überforde-
rung des Entscheiders und zu seiner Ausgrenzung aus
der Gruppe.
Ich plädiere also für folgendes Verfahren:
Jeder hat für seinen speziellen Bereich die
Entscheidungsbefugnis, aber auch die Verant-
wortung.
Die unterschiedlichen – nicht musikalischen – Aufga-
benbereiche werden je nach Eignung und Fähigkeiten
auf alle Bandmitglieder verteilt und zwar so, dass jeder
unter‘m Strich ungefähr gleich viel zu tun hat. Und für
die Kernbereiche jedes Einzelnen hat immer derjenige
Entscheidungsgewalt, der die Hauptverantwortung
dafür übernommen hat.
Der Austausch über den jeweiligen
Stand der Dinge muss natürlich stattfin-
den. Wenn jeder sein eigenes Süppchen
kocht, ohne dass die anderen Bescheid
wissen, bastelt ihr keine sauber rollen-
de „Karriere-Maschine“, sondern eine
zusammengestoppelte Seifenkiste, die
nicht fährt – sondern nur bergab rollt.
Und natürlich können und sollen die
jeweils nicht-hauptverantwortlichen
Bandmitglieder auch um ihre Meinung
und ihren Input gefragt werden.
Der für das Werbematerial Zuständige
sollte nicht einfach alles entwerfen und
in Druck geben, um die anderen dann vor vollendete
Tatsachen zu stellen. Er sollte stattdessen Entwürfe ma-
chen, diese den anderen Bandmitgliedern (und unbe-
dingt auch Außenstehenden – man wird als Bandmit-
glied leicht betriebsblind) vorlegen, ihre Meinungen
und Ergänzungen dazu einholen, die Entwürfe ggf.
überarbeiten und wieder zur Diskussion stellen. Aber
die letzte Entscheidung trifft im Zweifelsfall er. So, wie
er auch für die Einhaltung des Zeitplans bei der Reali-
sierung des Werbematerials zuständig ist, die Endkon-
trolle verantwortet, den Druck beaufsichtigt usw.
Und die anderen Bandmitglieder sollten das dann ak-
zeptieren, ohne zu maulen. Sonst habt ihr wieder Dis-
kussions-Endlosschleifen.
In ihren jeweiligen Verantwortungs-Bereichen wird ja
genau so verfahren. Dort sind sie der Mensch mit der
Feder am Hut.
Selbstverständlich gilt auch bei diesem Modell, dass
wichtige prinzipielle Entscheidungen von allen ge-
meinsam getragen werden müssen.
Dieses Modell hat viele Vorteile: Jeder ist verantwortl-
iches Mitglied eines Projekts, bei dem alle Rädchen
passgenau ineinander greifen, um gemeinsam den Kar-
riere-Motor anzutreiben. Jeder ist auf dem Laufenden
über das Große Ganze und hat dennoch einen klar ab-
gegrenzten Aufgabenbereich.
So ist eindeutig zuzuordnen, wer wofür verantwortlich
zeichnet – wenn es also in einem Bereich hängt, wisst
ihr alle, an wen ihr euch wenden müsst, um nachzu-
haken, woran es denn liegt, und mit vereinten Kräften
Abhilfe zu schaffen.
wenig Indianer“? Er bedeutet, dass es einem Projekt
nicht gut tut, wenn ganz viele Entscheider da sind, aber
kaum jemand, der die Entscheidungen dann auch in
die Tat umsetzt.
Auch in Sachen „Beschlüsse fassen und umsetzen“ ist
wieder eine Grundsatzentscheidung zu treffen: näm-
lich darüber, wie ihr die Entscheidungs-Verantwortung
in der Band regeln wollt. Irgendwer muss die Feder am
Hut haben, sonst zerfranst ihr euch in ewig langen Ent- scheidungsfindungs- Prozessen. Und die kosten – zu
viel – Zeit und Nerven, die ihr anderweitig deutlich
sinnvoller einsetzen könnt.
Im privaten Leben bin ich ein großer Fan von Basisde-
mokratie. Soll heißen: In zwischenmenschlichen Bezie-
hungen wird das gemacht, worauf sich alle als kleins-
ten gemeinsamen Nenner einigen können.
In allen Business– oder business-ähnlichen Projekten
plädiere ich eindeutig für ein anderes Modell:
Existenzielle Grundsatzentscheidungen müssen
von allen Betroffenen einvernehmlich getroffen
werden.
Z. B. die Entscheidung, ob ihr Profi–Musiker werden
wollt oder nicht, müssen alle in der Band hundertpro-
zentig mittragen.
Für die weiteren Entscheidungen im operativen Ge-
schäft gibt es unterschiedliche funktionierende Model-
le.
Entweder wird ein Bandmitglied als „DER Entschei-
der“ auserkoren. Das heißt, bei ihm laufen alle Fäden
zusammen, er – oder natürlich sie – entscheidet, was
wann wie umgesetzt wird.
Dieses Verfahren hat den Vorteile, dass einer immer den
Überblick hat und dass für alle Außenstehenden genau
ein Ansprechpartner vorhanden ist. Die Kompetenzen
sind sehr übersichtlich verteilt. In einer Band wäre die-
ser „Häuptling“ sozusagen der Manager.
Der Nachteil dieses Vorgehens ist, dass es sehr hierar-
chisch strukturiert ist. Es bietet viele Möglichkeiten für
Reibereien und Kämpfchen um „die Macht“. Es kann
zur Demotivierung und zu Desinteresse der nicht-ent-
scheidenden Bandmitglieder führen und zu Überforde-
rung des Entscheiders und zu seiner Ausgrenzung aus
der Gruppe.
Ich plädiere also für folgendes Verfahren:
Jeder hat für seinen speziellen Bereich die
Entscheidungsbefugnis, aber auch die Verant-
wortung.
Die unterschiedlichen – nicht musikalischen – Aufga-
benbereiche werden je nach Eignung und Fähigkeiten
auf alle Bandmitglieder verteilt und zwar so, dass jeder
unter‘m Strich ungefähr gleich viel zu tun hat. Und für
die Kernbereiche jedes Einzelnen hat immer derjenige
Entscheidungsgewalt, der die Hauptverantwortung
dafür übernommen hat.
Der Austausch über den jeweiligen
Stand der Dinge muss natürlich stattfin-
den. Wenn jeder sein eigenes Süppchen
kocht, ohne dass die anderen Bescheid
wissen, bastelt ihr keine sauber rollen-
de „Karriere-Maschine“, sondern eine
zusammengestoppelte Seifenkiste, die
nicht fährt – sondern nur bergab rollt.
Und natürlich können und sollen die
jeweils nicht-hauptverantwortlichen
Bandmitglieder auch um ihre Meinung
und ihren Input gefragt werden.
- Ein Beispiel:
Der für das Werbematerial Zuständige
sollte nicht einfach alles entwerfen und
in Druck geben, um die anderen dann vor vollendete
Tatsachen zu stellen. Er sollte stattdessen Entwürfe ma-
chen, diese den anderen Bandmitgliedern (und unbe-
dingt auch Außenstehenden – man wird als Bandmit-
glied leicht betriebsblind) vorlegen, ihre Meinungen
und Ergänzungen dazu einholen, die Entwürfe ggf.
überarbeiten und wieder zur Diskussion stellen. Aber
die letzte Entscheidung trifft im Zweifelsfall er. So, wie
er auch für die Einhaltung des Zeitplans bei der Reali-
sierung des Werbematerials zuständig ist, die Endkon-
trolle verantwortet, den Druck beaufsichtigt usw.
Und die anderen Bandmitglieder sollten das dann ak-
zeptieren, ohne zu maulen. Sonst habt ihr wieder Dis-
kussions-Endlosschleifen.
In ihren jeweiligen Verantwortungs-Bereichen wird ja
genau so verfahren. Dort sind sie der Mensch mit der
Feder am Hut.
Selbstverständlich gilt auch bei diesem Modell, dass
wichtige prinzipielle Entscheidungen von allen ge-
meinsam getragen werden müssen.
Dieses Modell hat viele Vorteile: Jeder ist verantwortl-
iches Mitglied eines Projekts, bei dem alle Rädchen
passgenau ineinander greifen, um gemeinsam den Kar-
riere-Motor anzutreiben. Jeder ist auf dem Laufenden
über das Große Ganze und hat dennoch einen klar ab-
gegrenzten Aufgabenbereich.
So ist eindeutig zuzuordnen, wer wofür verantwortlich
zeichnet – wenn es also in einem Bereich hängt, wisst
ihr alle, an wen ihr euch wenden müsst, um nachzu-
haken, woran es denn liegt, und mit vereinten Kräften
Abhilfe zu schaffen.
LiveIsLife - 11. Jan, 08:52
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