Freitag, 11. Januar 2008

In welcher Sprache werden die Songtexte geschrieben?

Eigentlich geht es in diesem Buch ja nur um Business-
Belange, in euren künstlerischen Part will ich mich
gar nicht einmischen. Weil aber zwei Acts sehr un-
terschiedlicher musikalischer Couleur und aus völlig
verschiedenen Generationen so deutlich in die gleiche
Kerbe geschlagen haben, möchte ich euch ihre State-
ments zum Thema Sprache der Songtexte hier dennoch
als Anregung zum Nachdenken mitschicken.

Sowohl Udo Jürgens als auch die Killerpilze plädieren
dafür, als deutschsprachige Band in deutscher Sprache
zu singen. Hier ihre Argumente:

Udo Jürgens: Als Künstler sollte man sehr genau
ausloten, worüber man singen, Geschichten
erzählen will, und sollte beim Texten alle Nuancen
einer Sprache ausreizen können. Im deutschsprachigen
Raum aufgewachsen, ist die deutsche
Sprache unsere Muttersprache, nur in ihr haben
wir die Chance, Gefühle, Zeitgeist, Kultur oder
Ängste authentisch und genau treffend auszu-
drücken – jeder englischsprachige Schuljunge ist
uns haushoch überlegen, wenn es darum geht,
dasselbe auf Englisch zu tun.


Uns fehlen die sprachlichen Nuancen und uns
fehlt der kulturelle Hintergrund des englischspra-
chigen Raums. Nur auf Deutsch haben wir un-
mittelbaren Zugang zu unserer Kultur, unseren
Gefühlen – und zu denen des Publikums. Es ist
sehr schwer, gute Songtexte zu schreiben und auf
Englisch ist es uns Deutschsprachigen fast un-
möglich.


Natürlich ist es verlockend, englische Texte zu
schreiben. Die Sprache ist viel süffiger, verführe-
rischer als das harte Deutsch. Englische Texte
lassen sich viel einfacher, melodischer singen.
Trotzdem rate ich davon ab. Auch schon deshalb,
weil man sich auf Deutsch beim Texten zwangs-
läufig mehr Mühe gibt – man weiß ja, dass jeder
im Publikum jedes Wort versteht.


Und die Killerpilze ergänzen:

Wir singen deutsche Texte, weil wir selbst in
Deutsch denken und fühlen – es ist halt unsere
Muttersprache. Zwar finden das einige vielleicht
uncool, aber deutsche Texte sind insgesamt im
Trend.


Außerdem ist es ein geiles Gefühl, wenn
Leute in Polen – wo wir eine CD veröffentlicht
haben – extra deutsch lernen, um unsere Texte zu
verstehen.

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In diesem Blog ist das Buch Live is Life - Fit fürs Live-Musikbusiness im Volltext zu finden. Zum Inhalt:

Rockstar wird man von allein? Um Karriere als Musiker zu machen, braucht man nur tolle Konzerte mit wilder Musik zu spielen?

Irrtum.
Live is Life richtet sich an alle Musiker und Bands, die auch nicht an diese Märchen glauben. An jene, die was tun wollen, um die Karriere zu pushen, die aktiv an den Business-Rädchen ihres Musiker-Daseins drehen wollen.

Ihr findet in diesem Blog aus der Praxis für die Praxis
Infos und Tipps zu allem, was Bandintern geklärt und bearbeitet werden muss,
zur Konzeption von Bühnenshows,
zur Promotion und zum Networking,
zum Buchen und Promoten von Konzerten und Tourneen,
zu Gesprächsführung,
zu Veranstaltungsverträgen und
zu den Aufgaben der verschiedenen Business-Partner eines Musikers oder einer Band.

Und viele der Tipps stammen direkt von erfolgreichen Künstlern und kompetenten Business-Experten.

Das Blog soll Raum geben für eure Ergänzungen, Kommentare, Fragen. Tauscht euch aus, lernt voneinander und unterstützt euch.

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Über die Autorin

Elke Fleing begleitete und beriet als Managerin, Tourpromoterin und Musikverlegerin 14 Jahre lang Musiker und Musikautoren in allen Bereichen ihrer Karriere, leitete Workshops und veröffentlichte 1995 die erste Ausgabe des Sachbuchs Live is Life.

In den folgenden sechs Jahren stieg sie hauptberuflich ins Marketing ein: als Texterin, Bloggerin, Web-Entwicklerin & Marketing-Beraterin.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Jan, 15:47

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